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Das Atmen der Erde -Nayan zur Pandemie


Was passiert hier eigentlich gerade mit dem COVID-19? Was soll das alles?

N: Was genau möchtest du wissen?

Muss ich Angst haben?

N: Wovor hast du Angst?

Dass ich krank werde, meine Familie, Leute in Gruppen. Dass Menschen sterben.

N: Diese Frage stellst du aus einem Raum in dir, der dir sagt, dass du verantwortlich bist. Und dass du Kontrolle hast. Du denkst, dass du der/diejenige sein solltest, der weiß, was zu tun ist, so dass du verhindern kannst, dass Menschen sich infizieren. Doch diese Kontrolle hast du nicht. Sie ist eine Illusion. Regierungen und Institute sprechen Empfehlungen, Richtlinien und Einschränkungen aus, die den Menschen ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit geben - das ist gut. Menschen lieben es, zu wissen, was zu tun ist. Doch tatsächlich ist dieses Wissen begrenzt. Darum ist auch noch so viel Angst da.

Aber was passiert denn gerade in der Welt?

N: Verletzlichkeit

Hm, ja. Aber warum kommt der Virus gerade jetzt? Und was soll er?

N: Der Virus ist alt. Es gibt viele angstgemachte Theorien von Menschen über ihn, doch es ist ein Virus, der schon lange existiert, in der Tierwelt zu Hause war und nun einen neuen Wirt gefunden hat. Der Virus hat keine Intention, ist weder gut noch böse. Er tut, was er tun kann: einen Wirt finden, sich vermehren, mehr Wirte finden. So wie alle Wesen auf dieser Welt dazu erschaffen sind, sich zu vermehren.

Was ist mit der Wirtschaft? Und all der Unsicherheit darüber, wie es weiter geht?

N: Du möchtest wissen - dieser Unsicherheit ein Ende machen. Doch tatsächlich kannst du nichts anderes tun, als mit dem umgehen, was gerade passiert. Menschen haben vergessen, wie sehr sie die Fähigkeit zur Anpassung haben. Das Leben war so leicht in den letzten Jahrzehnten. Stabilität und Wachstum waren Grundpfeiler der menschlichen Existenz in der westlichen Welt.

Dinge verändern sich bereits. Menschen rücken näher zusammen, unterstützen sich gegenseitig, leben solidarischer, verlangsamen ihr Leben, machen eine Atempause mit dem Bewusstsein darüber, dass ihr Leben angreifbar ist. Was für ein Segen.

Du hast keine Kontrolle darüber, ob der Virus in der Welt ist, oder nicht. Die Kontrolle darüber, wieviele Menschen daran sterben, hat auch niemand. Alle tun ihr bestes.

Du hast Kontrolle darüber, wie du diese Zeit wahrnimmst. kannst du das Leben in dir spüren, das wieder hervorkommt, nun da die Welt erschüttert ist? Erinnerst du dich nun daran, was dir wichtig ist? Bist du dankbar für jeden Atemzug und die Liebsten Menschen in deiner Nähe?

Das Bewusstsein der Menschen wird geschärft, neue Wege geebnet, der Verstand läuft auf kreativen Hochtouren, um wieder Stabilität zu erschaffen. Jede Situation der Enge erweitert, wer wir sind. Großartiges kann aus all dem entstehen.

Ich bin wirklich unsicher über all das, was gerade abgeht.

N: Das ist okay. Es ist neu. Wie solltest du sicher sein? Was erwartest du von dir? Unsicherheit bedeutet, dass Dinge anders sind, als du sie kennst. Nun kannst du schauen, wie du darin mit dir umgehst. Sei zart zu dir. Lass dich unterstützen. Mach Dinge, die dir gut tun. Die Welt atmet gerade und verlangsamt sich. Pause. Mach mit. Nimm die Zeit der Veränderung, um in dich einzukehren und dich zu fragen, was du verändern möchtest. Was willst du von diesem Leben? Was willst du geben? Was willst du haben? Wer willst du sein?

Warum gibt es so eine große Panikmache?

N: Weil alle Angst davor haben verantwortlich gemacht zu werden. Jeder hat die gleichen Ängste, wie du. Manche haben Positionen in der Regierung, Ärzteschaft oder den Medien, die große Verantwortungsbereiche abdecken. Niemand möchte hinterher hören, er/sie hätte zu wenig getan.

Es gibt also keine böse Intention dahinter?

N: Menschen möchten alle das Gleiche: sich selbst und die schützen, für die sie verantwortlich sind. Wie sie es tun, hat damit zu tun, was sie gelernt haben. Vorgehensweisen unterscheiden sich. Prioritäten unterscheiden sich. Wenn du wissen magst, ob es eine Großmacht gibt, die mit der Angst der Menschen spielt: da fällt uns nur der Verstand ein. Mit dem muss jeder einzelne klarkommen.

Könnt ihr nochmal sagen, was genau ich jetzt für mich und andere tun kann?

N: Atmen. Hier sein. Genießen. Dich erinnern, was dir wichtig ist. Für deine alte Nachbarin kochen und einkaufen. Deine Liebsten anrufen. Dich mit deiner Liebe teilen. Achtsam mit dir sein. Dich ernst nehmen. Dinge sagen, die du dich sonst nicht traust. Und dann, wenn die Angst vorbei ist, erinnere dich jeden Tag, dass das Leben nach wie vor genau so zerbrechlich ist. Dass jeder Atemzug ein Geschenk ist. Jeder Tag wertvoll ist. Du wertvoll bist. Das ist die beste Medizin, die es gibt.

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